Learning Journey Stockholm 2022

Learning Journey Stockholm 2022

Unsere Learning Journeys sind immer eine Bereicherung für uns selbst und unser Team. Wir lernen jedes Mal mehr über internationale Märkte, andere Gesellschaften und betrachten auf einmal viele Bereiche aus anderen Perspektiven. Immer wieder aufs Neue verbinden wir uns mit starken Frauen aus verschiedenen Ländern, lassen uns inspirieren, sammeln wertvolle Erfahrungen, hören persönliche Geschichten und stärken unser Netzwerk in Europa.

Das Ziel in Stockholm war es, innerhalb von vier Tagen (6.-10.06.22) so viele Einblicke wie möglich in schwedische Unternehmen, Kommunikationsweisen und kulturelle Standards zu bekommen – und das ist uns mehr als gelungen!

Nach unserem offiziellen Start am ersten Tag mit einer Bootsfahrt durch die Stadt und einer Besichtigung des Schloss Drottningholms, ging es am zweiten Tag direkt weiter mit Vorträgen von zwei Power-Frauen:

Schwedische Diversity-Erfahrungen in der Energierwirtschaft

Saira Alladin und Natalie Berkman von Vattenfall teilten uns ihre Diversity-Erfahrungen in der Energiewirtschaft mit und beeindruckten uns unter anderem mit folgendem Zitat: Hierarchie durch eine Führungsposition reicht als Frau nicht aus, um den Respekt der Kollegen zu erhalten.

Nachdem wir den inspirierenden Vortrag genossen hatten, ließen wir den Tag mit einem Kaffee in einem schwedischen Biergarten ausklingen. Es ist immer wieder ein toller Moment auf den Learning Journeys, wenn sich die Teilnehmerinnen ausführlich vorstellen können. Jede von uns erfährt neue Insights über die andere und ihren Job und das ist wirklich spannend!

Ein gelungener Nachmittag, auf den das tolle Abendessen bei Knut mit schwedischen Spezialitäten folgte. Wir probierten uns durch Elchfilet, Elchwurst, Suovas (geräuchertes Rindfleisch), Hirschherz und Moltebeeren. Alles wahnsinnig lecker.

Mittagessen mit der deutschen Botschafterin

Am dritten Tag war Åsa Ankarcrona unser Host am Royal Institute of Technology, das uns alleine mit seinem Campus beeindruckte. Und wer hätte gedacht, dass die schwedischen Studierenden alle als highly employable auf internationaler Ebene gelten! Das Mittagessen durften wir bei der deutschen Botschaft zu uns nehmen. In vier kleinen Gruppen mit je der Botschafterin, dem Stellvertreter der Botschafterin und zwei Botschaftsangestellten erfuhren wir interessante Einblicke in die schwedische Gesellschaft und ihre Handhabung mit der COVID19-Pandemie. Während wir in den letzten zwei Jahren immer wieder im Lockdown saßen, waren die schwedischen Kinder durchgehend in der Schule, um den Eltern den Rücken freizuhalten und auch die Maskenpflicht existierte nicht. Für uns in der Zeit nicht vorstellbar, aber umso interessanter, wie andere Länder ihren eigenen Weg gefunden haben, mit dem Virus umzugehen.

Gender Equality in Schweden

Carina Lindfelt begleitete uns am Nachmittag durch den Termin bei der Confederation of Swedish Enterprises zum Thema Gender Equality. In Schweden scheint der Begriff eine etwas andere Bedeutung zu haben als in Deutschland – zumindest zeigt sich das in der Umsetzung im Alltag. 77 % der Frauen in Schweden arbeiten und davon nur 28 % in Teilzeit. Verglichen mit Deutschland, wo circa 50 % der arbeitenden Frauen in Teilzeit tätig sind, stellt das einen immensen Unterschied dar. Carina Lindfelt berichtete uns, wie wichtig es für die Frauen in Schweden ist, zu arbeiten, um später eine ausreichende Rente erhalten zu können. Eine Besteuerung als Ehepaar gibt es zudem in Schweden nicht. Die Frauen kümmern sich um ihren Lebensunterhalt genauso selbstständig wie die Männer.

Den aufschlussreichen Tag beendeten wir mit einem Klassiker – einem Besuch im ABBA-Museum! Auf drei sehr intensive und tolle Tage folgte ein mindestens genauso interessanter vierter Tag.

Beeindruckender Vortrag über Gender-Medizin

Der Donnerstag drehte sich rund um medizinische Themen. Der Vortrag über Gender-Medizin steht rückblickend ganz oben auf der Highlight-Liste. Karin Schenck Gustafsson, Professorin für Kardiologie und Gründerin des Zentrums für Gender-Medizin hielt einen beeindruckenden Vortrag. Es sollte zum Nachdenken anregen, dass Medikamente bis heute hauptsächlich an männlichen Mäusen getestet werden, obwohl die Dosierung für Frauen bei über 25 % der Wirkstoffe anders gehandhabt werden müsste. Zudem treten bei Frauen andere Nebenwirkungen auf. Ein sehr interessanter Einblick in den Bereich der Gender-Medizin!

Der letzte Vortrag des offiziellen Programms behandelte das Thema Alzheimer und fand im Café des Nationalmuseums statt. Trotz der schweren Kost gestaltete Liselotte ihren Vortrag sehr aufschlussreich. Der krönende Abschluss unseres Learning Journeys war ganz klar die Dinner & Dance-Show im Wallmanns! Eine Varieté Show mit leckerem Essen, toller Musik und Tanzvorführungen von Kellnern, die ständig zwischen Bühne und Tisch hin und her gesprungen sind. Ein wunderbarer bunter Abend – mindestens genauso bunt, vielfältig, aufschlussreich, beeindruckend und inspirierend wie der gesamte Learning Journey. Wir bedanken uns bei allen Power-Frauen, die diese vier Tage zu etwas Besonderem gemacht haben. Auf viele weitere Learning Journeys, auf denen wir unser Wissen, unsere Erfahrungen und Inspirationen teilen können!


Vielen Dank an dieser Stelle an Ariane Bischoff, die ihre Eindrücke aus Stockholm für uns zusammengefasst hat.